Vergrabene Autos im Garten, eine Menschenjagd im Wald und eine Leiche im Beton – Wie die Göhrde-Morde über Jahrzehnte zwischen Lüneburg und Hamburg für Unruhe sorgten.
Sommer 1989 in der Nähe von Lüneburg. Eine Frau verschwindet spurlos aus ihrem Haus.
Erst 27 Jahre später wird der Bruder von Birgit, Wolfgang Sielaf, seine Schwester Birgit Maier finden und damit eine Reihe von Morden in der Göhrde in spektakulärer Art und Weise aufklären können.
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Birgit Maier lebt in einem großen Haus am Waldrand. Sie lebt dort allein, denn sie hat sich vor kurzem von ihrem Ehemann Harald Maier getrennt und blickt der Scheidung entgegen. Harald war ihre große Liebe, sodass sie in letzter Zeit häufiger betrunken war, um den Frust zu vergessen.
Ihre Tochter machte sich Sorgen, nachdem sie Ihre Mutter nicht im Haus findet, welches offen steht. Birgit und sie hatten am Vorabend des 15. August 1989 noch telefoniert. Jetzt laufen die Katzen unüblicherweise im Garten rum – von Birgit fehlt weit und breit jede Spur. Obwohl ihr Auto, ein schickes Opel Cabriolet, noch in der Garage steht. Die gerufene Polizei geht nicht von einem Verbrechen aus.
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Erst nach einiger Zeit als der Personalausweis von Birgit Maier irgendwo in einen Briefkasten geworfen wird, beginnen die Behörden mit der Suche nach Birgit Maier.
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Spur 1: Der Ehemann
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„Der letzte der sie lebend gesehen hat, war Ehemann Harald“
Neben der Tochter hat nur der Ehemann Harald Maier am Vorabend noch mit Birgit gesprochen. Es ging um die vertragliche Einigung bei der Trennung.
- Portrait Harald Maier
- Unternehmer
- Reich geworden
- Hätte seiner Frau durch die Scheidung eine (Halbe?) Million an Vermögensgegenständen vermacht
Könnte die Trennung und die teure Abfindung ein Motiv sein, Birgit Maier verschwinden zu lassen? Die Staatsanwaltschaft verdächtigt zunächst Harald Maier, nachdem nach einiger Zeit keine Lebenszeichen von Birgit Maier auftauchen. Bei der Vernehmung von Harald Maier stellte sich heraus, dass dieser kein Alibi für den Vorabend hatte. Bezeichnender Weise kam er am Vorabend zum Haus von Birgit, um die letzten Absprachen vor der notariellen Beglaubigung des Scheidungsvertrages zu klären. Der Termin vor dem Notar sollte am nächsten Tag stattfinden.
Daraus ergab sich auch auf den ersten Blick ein plausibles Motiv. Im Raum stand dabei eine Abfindung in Höhe von 1 Million Mark! So dauerte es nicht lange, dass wilde Gerüchte in seinem Unternehmen verbreitet wurde, wie dass er Birgit in seinem Porsche an die Küste gefahren hätte und dort von seinem Boot im Meer versenkt hätte. Es wurde nicht besser als Harald Maier einen Monat nach Birgits Verschwinden wieder in die Villa einzog. Der Verdacht gegen ihn erhärtete sich allerdings nicht, die Polizei fand keine weiteren Spuren.
Andererseits war es Harald Maier, der die Polizei auf eine entscheidende Spur brachte:
Spur 2: Der Gärtner
Harald Maier erinnert sich an eine Party bei der Nachbarin auf der auch der Gärtner von ihr anwesend war.
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- Portrait Kurt Werner Wichmann
- Stechend blaue Augen => fürchterlicher Blick
- Gut aussehend
- Charmant
- Still
- Beruf: Friedhofsgärtner
- Vorstrafen:
- Einbruch mit 14 Jahren (3 Wochen Jugendarrest)
- Sexuelle Belästigung (6 Monate Jugendstrafe auf Bewährung)
- Zielt mit Gewehr auf Polizisten (1 Jahr Jugendstrafe)
- Kind mit Messer bedroht
- Anhalterin vergewaltigt und fast zu Tode gewürgt (5 Jahre, 6 Monate Jugendstrafe)
- Nahm spät Abend Anhalterin mit
- Legte ihr die Hand aufs Knie, sie wies ihn zurück
- Er konnte nicht mit Kritik umgehen
- Hatte Pistole und Spaten dabei
- Fuhr in entlegenden wald und vergewaltigte sie
- Würgte sie bis sie bewusstlos war
- Schaue bis 22:34
- Mehrere (teils hochpreisige) Autos mit etlichen KM-Laufleistung
- Stechend blaue Augen => fürchterlicher Blick
Nicht nur bei der ersten Party ist Birgit Maier ist auf Werner Wichmann gestoßen. Später hat sie ihn nochmal bei einer Nachbarsparty getroffen und wurde von ihm nach Hause getragen, als sie zu viel getrunken hatte. Harald Wichmann erinnert sich, dass Birgit am Vorabend ihres Verschwindens sehr elegant gekleidet und geschminkt ist. Zudem war sie nüchtern.
Daraufhin wird Werner Wichmann vorgeladen. Dabei trägt er seltsamerweise Handschuhe mit der Begründung, dass er eine Allergie habe.
Für die Tatzeit habe er ein Alibi, denn er sei mit dem Hund draußen gewesen und habe den Abend zu Hause verbracht. Seine Frau bestätigt dies, auch wenn sie früh schlafen gegangen ist. Wichmann verschweigt, dass er an dem besagten Tag krankgeschrieben war.
Deshalb steht im Bericht der Polizei: „Außer einem Anfangsverdacht haben sich keine weiteren Anhaltspunkte für eine Täterschaft ergeben.“ Die Ermittlungen verlaufen im Sande.
Wolfgang Sielaf gibt sich nicht damit zufrieden, dass im Falle des spurlosen Verschwindens seiner Tochter kein Licht ins Dunkel kommt und versucht selbst an Informationen zu kommen.
Erst ein Jahr später bewegt sich etwas, als ein neuer Sachbearbeiter eine Durchsuchung bei Wichmann beantragt. Denn dessen Haus liegt direkt an dem Weg, der durch den Wald zum Haus von Birgit Maier führt. Die Staatsanwaltschaft lehnt eine Durchsuchung allerdings wegen keinem hinreichenden Tatverdacht ab.
Für längere Zeit passiert daraufhin erstmal nichts. Nach drei Jahren – mittlerweile war eine neue Staatsanwältin im Dienst – gab ein Arbeitskollege von Werner Wichmann die Beobachtung zu Protokoll, dass Herr Wichmann bei der ironischen Aussage:
Ganz bleich geworden sei.
Daraufhin kam es zur Durchsuchung seines Hauses und Grundstückes und damit für eine kurzzeitige Zunahme an Dynamik in dem Fall Birgit H.
Im Keller des Hauses schlägt ein Leichenspürhund an einer Rigipswand an, die offensichtlich vor kurzem eingezogen wurde. Im ersten Stock stoßen die Ermittler auf eine mit grünem Lederpolster überzogene, schallisolierte Tür.
Die Ehefrau von Wichmann hat dafür aber keinen Schlüssel, weil nur ihr Mann und dessen Bruder Zutritt zu dem Raum dahinter haben. Sie durfte nicht dort rein. Kurzerhand brechen die Beamten die Tür auf und finden erstaunliches dahinter.
In den Regalen im Raum sowie in geheimen Verstecken in den Möbeln finden sie
- Pistolen
- Kleinkaliber
- Elektroschocker
- Schnüre
- Handschelle mit Blutspur
- Pornokassetten
- Naziliteratur
- Kleinkaliber
Darüber hinaus befindet sich in dem Raum offensichtlich eine Abhöranlage für das Schlafzimmer der Mietwohnung im Erdgeschoss und einen Fluchtweg, der durch eine Geheimtür über ein Seil direkt in die Garage führt. Von einer Leiche fehlt jede Spur. Diese könnte aber auch sonst wo sein, denn im Auto von Wiechmann finden die Beamten Straßenkarten, Schlafsack, Fernglas und Proviant. („Menschenjäger“)
Trotzdem besteht kein dringender Tatverdacht, weil der Bezug zu einer konkreten Straftat fehlt.
Bei einer später nochmals durchgeführten Durchsuchung des Grundstückes piepen die Metalldetektoren und die Beamten legen im Boden des Gartens einen kompletten roten Sportwagen frei. Auf dessen Rückbank klebte Blut und auch die Leichenspürhunde schlagen an. Es findet sich jedoch weiterhin keine Leiche. Wie sich herausstellt, sollte dies nur die Spitze des Eisbergs sein. Man stellt weitere Autoteile (diesmal von einem blauen Auto), diverse Damenschuhe, Handtaschen und Geldbörsen sicher.
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Kurt-Werner Wichmann wurde nicht festgenommen, denn nachdem ihn ein Beamter leichtsinnig von der Durchsuchung informiert hatte, hat Wichmanns Bruder ihm ein Auto beschafft, mit dem sich Wichmann absetzen konnte.
Auch als Wichmann in einen Unfall verwickelt wurde, nahm man ihn nicht fest. Denn nur wegen des Fundes lag kein Haftbefehl gegen ihn vor.
Aber Wichmann verursacht einen weiteren Unfall acht Wochen nach der Durchsuchung bei ihm und er wird verhaftet, weil er eine Maschinenpistole und 100 Schuss Munition im Auto mitführte.
- Wiechmann ruft bei Harald Maier an
- Konferenz in der Firma
- Jemand wolle den Chef unbedingt sprechen
- Ausschnitt Film
- Er duzt ihn, hat ihn bei der Party getroffen
Wiechmann kommt nach 2. Unfall in Untersuchungshaft, wo er sich nach kurzer Zeit am 25.4.1993 erhängt. Zuvor wurde von ihm noch DNA-Proben genommen. Wichmann schreibt in der Haft noch einen sonderbaren Abschiedsbrief, indem allerlei versteckte Botschaften vorkommen.
Nun stelle sich das Hindernis, dass gegen Tote nicht ermittelt werden darf. Der Grund dafür ist juristisch einfach, weil gegen Tote kein Verfahren eröffnet werden kann. Rechtspolitisch werden oft die ersparten Kosten für lange Ermittlungen vorgebracht.
Aber unabhängig von der Person Wichmann: Der Fall der Birgit M. ist weiterhin ungeklärt und neben Wichmann hatte auch dessen Bruder Zugang zum ominösen Raum in Wichmanns Haus. Die Ermittler gingen jedoch nicht von mehreren Tätern aus und so wurden die Ermittlungen eingestellt. Nach einer Verfügung der Staatsanwaltschaft wurden alle Asservate, also auch der rote Sportwagen oder die gesicherten Gegenstände im Haus, vernichtet.
Wolfgang Sielaf kann sich nicht mit dem Schicksal seiner Schwester abfinden. Als jahrelanger zweithöchster Polizist in Hamburg kann er auf besondere kriminalistische Erfahrung und ein dichtes Netzwerk herausragender Ermittler zurückgreifen. Er bildet das Kernteam, um den Fall seiner Schwester sowie die Person von Kurt-Werner Wichmann genau zu analysieren.
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Dazu fahren sie nochmal zum Haus von Wichmann, welches nach dessen Tod mittlerweile eine neue Eigentümerin hat. Zunächst versuchen sie aus den versteckten Botschaften im Abschiedsbrief etwas herausfiltern zu können. Doch weder in der zu säubernden Dachrinne noch in dem erwähnten Tulpenbäumchen auf dem Gelände finden sie etwas.
Anschließend suchen sie nochmal den Raum von Wichmann auf. Überraschender Weise wurde der Raum kaum verändert und nur als Abstellraum genutzt. So sind immer noch einige von Wichmanns persönlichen Sachen in den Regalen verstreut. Neben einer Patronenhülse hat die Polizei offenbar auch mehrere Videokassetten übersehen. Diese zeigen Aufnahmen der Sendungen von Aktenzeichen XY. Genauer gesagt die Ausschnitte in denen es um Birgit Maier ging. Die Polizei hatte schon beim ersten Mal Zeitungsberichte über Wichmanns Jugendtaten bei ihm gefunden. Kurt-Werner Wichmann hob also akribisch Meldungen über sich selber auf. Hatte er folglich mehr mit Birgit M. zu tun als die Polizei dachte?
Daneben fanden sich allerdings noch weitere Aktenzeichen XY-Aufnahmen, die nichts mit dem Verschwinden von Birgit M. zu tun hatten. Denn Kurt-Werner Wichmann hatte auch Aufnahmen über die Göhrde-Morde im Regal gehabt.
Mit diesen neuen Hinweisen geht Wolfgang Sielaf erneut zur Polizei in Lüneburg, wo seit 2015 ein neuer Polizeipräsident im Amt ist. Dieser richtet daraufhin eine Sonderkommission ein mit dem Namen „Iterum“, was soviel bedeutet wie erneut oder wieder.
Den Kopf bildet Richard Kaufmann, der zunächst Nachbarn und Hinterbliebene von Kurt-Werner Wichmann befragt und dadurch das macht, was bereits Jahrzehnte vorher hätte gemacht werden können.
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Schulfreunde von Wichmann berichten, dass er wohl schon als Kind Tiere gequält und im Wald nahe des Elternhauses vergraben habe. Daraufhin wurde das benannte Waldstück von einer Hundertschaft durchsucht.
- (Tonspur 25:40)
Dabei finden sich zwar diverse Frauenkleidungsstücke, aber weiterhin keine Leiche.
Kaufmann und seine Truppe haben nicht viele Anhaltspunkte. Die Asservate wurden vernichtet, Wichmann ist tot, sein Bruder schweigt und auch sonst gibt es nicht viele Anhaltspunkte. Sie unternehmen einen letzten Versuch und gehen ein letztes Mal die Aktenberge zu dem Fall durch.
Dabei werden sie zunächst davon weiter zurückgeworfen, dass einige Ordner durch einen Wasserschaden praktisch vernichtet sind. Die Staatsanwaltschaft hat bei der Lagerung geschlampt. Jedoch fällt ihnen trotzdem ein entscheidendes Detail auf: Die Handschellen mit den Blutstropfen wurden nicht vernichtet!
Sie müssen noch in der Rechtsmedizin Hannover lagern, wo man vor knapp 30 Jahren noch nicht die DNA-Tests hatte, um das Blut zuordnen zu können.
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Im Keller der Rechtsmedizin macht sich der zuständige Forensiker auf die Suche nach den Handschellen. Er ist zuversichtlich, denn er sagt „er werfe nie etwas weg“. Tatsächlich findet sich kurze Zeit später der kleine Plastikbeutel mit dem Fesselgerät und eine Analyse des Blutes ergibt Gewissheit – Das Blut ist jenes von Birgit Maier.
Der Täter steht somit relativ deutlich fest. Aber wo ist die Leiche?
Ein Friedhofsgärtner hätte keine Probleme ein für eine Beerdigung ausgehobenes Grab etwas zu vertiefen und einen weiteren Körper darin verschwinden zu lassen. Die Ermittler rekonstruieren also die Beerdigungen am Tag des Verschwindens von Birgit Maier. Anschließend lassen sie die entsprechenden Gebeine exhumieren. Ohne Erfolg. Es ergeben sich keine Auffälligkeiten.
- Tonspur Kaufmann (22:30)
Eine weitere Theorie besteht darin, dass es einen zweiten Täter gegeben hat. Eine Nachbarin will in der Nacht des 15. August 1989 einen laufenden Motor gehört haben. Ins Blickfeld der Polizei kommt schnell der Bruder von Wichmann, der in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu seinem Bruder steht. Dieser schweigt jedoch durch die Bank weg und es ergeben sich auf keine weiteren Hinweise.
Dass Wichmann der Täter sein muss, steht für die Beamte aber fest. Daraus ergibt sich auch eine Erklärung für die Handschuhe, die Wichmann bei seiner ersten Vernehmung getragen hat. Wahrscheinlich hat er sein Opfer mit einem Mittel betäubt, das zu Verätzungen an der Hand geführt hat. Wäre die Polizei bereits da misstrauisch geworden, hätte sich der gesamte Fall unter Umständen deutlich früher aufgeklärt.
Wie die zahlreichen Pornos in seinem Zimmer belegen, könnte das Motiv in einer Mischung aus Gelegenheit und sadistischer Mordlust, wie man sie bereits früher von Wichmann kannte bestanden haben.
- Weiteres Portrait von Wiechmann
- Vater soll Kinder misshandelt und mutter mit Beil bedroht haben
- Klassenkameraden haben ihn als Eigenbrödler und arrogant beschrieben haben
- Wir waren alle kleine Leute, aber Wiechmann hat immer groß aufgeschnitten
- Fuhr Autos, die er sich nicht leisten konnte
- Mit 14 hat er Frau gewürgt (hat Geld gesucht)
- Filmausschnitt
- Mit 22 Jahren:
- Szene mit Anhalterin
- Fühlt sich in der Presse falsch dargestellt und geht zur Polizei um einiges richtig zu stellen => verheddert sich und wird erkannt
- Schaue bis 23:11
- Nimmt danach Beziehung zu wohlhabenden Frau auf
- Im Raum Karlsruhe geschahen danach einige Morde an Anhalterinnen
Erst 2019 wurde das geheime Zimmer von Kurt-Werner Wichmann von der Polizei nochmal untersucht und weiters gefunden.
- Höre die Tonspur ab 35:00:
- Tür gefunden (wohl Fluchtweg der in die Garage führte)
- Strick führte direkt zur Leiche
- „Wiechmann als Kontrollfreak hatte Leiche wohl auf seinem Gelände“
Auch das Kernteam untersucht das Haus erneut und nimmt dabei insbesondere einige auffällige Stellen in den Blick, welche sie sich noch bei ihrem letzten Gang durch das Haus notiert hatten.
So viel ihnen schon früher auf, dass der Boden der Garage nicht ganz passt. Die Kfz Grube ist zum Stehen zu flach und zum Liegen zu tief.
Auch ihre kriminalistische Erfahrung macht sie hellhörig, denn es gab schonmal einen ähnlichen Fall, indem ein Kind in einer Kfz-Grube gefangen gehalten wurde.
Bei näherer Betrachtung fällt ihnen sodann ein Hohlraum an der Seitenwand der Grube auf.
Schaue bis 1:14:20
Daraufhin bricht die Polizei ein Stück heraus, um den Raum dahinter besser untersuchen zu können. Die Leichenspürhunde schlagen aber nicht an. Der Ermittler, der mitten in der Grube steht, meint: „Mein kriminalistisches Gespür sagt mir, dass hier keine Leiche ist.“
Schaue bis 1:18:03
Das Zahnschema der Toten gibt Gewissheit: es sind die Knochen von Birgit Maier!
Damit konnte der Fall Birgit Maier gelöst werden. Aber der Modus oparandi von Wichmann passte zu vielen weiteren Fällen im Raum Lüneburg. War Wichmann ein Serienkiller? Das Kernteam nahm sich nun diese Fälle vor.
=> Göhrde-Morde
Fanden auch im Sommer 1989, also in der Zeit des Verschwindens von Birgit Maier, statt.
Die Göhrde ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet in der Nähe von Lüneburg, welches insbesondere Paare anspricht.
Mehreren Blaubeersammlern stieg bei ihrem Streifzug durch den Wald ein ungewöhnlich-süßlicher Geruch in die Nase.
Sie folgten diesem bis sie unter einer Kiefer auf einen Haufen aus Zweigen und Reisig stießen, aus dem die Hand eines Menschen ragte!
Es war die Hand der sieben Wochen alten Leichen von Ursula und Peter Reinhold. Die Kadaver waren schon von Tieren angefressen und von Maden übersäht und boten einen fürchterlichen Anblick.
Die Entdecker riefen umgehend den Förster und die Polizei, welche umgehend den Tatort untersuchten. Die Leichen lagen auf dem Bauch und hatten die Hände über Kreuz gelegt, als ob sie gefesselt wurden. Beide waren fast nackt und der Kehlkopf des Mannes war eingedrückt.
Es konnte allerdings nicht mehr festgestellt werden, ob sie erschlagen, erdrosselt oder erschossen wurden und ob sie sich selbst ausgezogen haben.
Während die Polizei vor Ort ist und die Leichen inspiziert wird 800 Meter weiter ein weiteres Liebespaar erschossen. Die doppelten Doppelmode in der Göhrde!
Die Tat war für die Beamten nicht hörbar, weil der neue Tatort in einer Senke lag. Die Leichen der neuen Opfer wurden zufällig entdeckt, nachdem die Beamten das Waldgebiet nochmals wegen des ersten Doppelmordes durchkämten.
Schaue bis 15:34
Auch diesmal lagen beide Leichen wieder mit dem Gesicht nach unten. Die Frau wurde mit einem Leukoplastband, einem Medizinprodukt, gefesselt. Ihre Bluse ist aufgeschnitten und ihr Schädel ist zerschmettert.
Daraufhin rücken die Blaubeersammler wieder in den Fokus der Ermittler, weil der Weg durch den Wald beide Tatorte schneidet. Und die Blaubeersammler haben auf dem Weg zum Förster tatsächlich einen Mann gesehen, der einen vollen Beutel mit sich getragen hat.
Allerdings konnten sie sich nicht genau an das Aussehen des Mannes erinnern, was nach dem grausigen Fund der verwesten Leichen auch nicht überraschend ist.
Jedenfalls beschrieben sie den Mann ohne Brille.
Wiechmann kommt wegen seiner Vorstrafen ins Visier und er in der Nähe zum Tatort wohnte. Zudem war er an dem Tag des zweiten Mordes krank gemeldet, der erste fand an einem Sonntag statt. Allerdings trägt Wichmann auf seinem Personalausweisfoto eine Brille, sodass er kurzerhand aussortiert wird.
Schaue bis 25:21
Eine weitere Spur ergibt sich durch die Autos der Ermordeten. Beide Fahrzeuge wurden nach dem Tod der Opfer noch bewegt. Der Täter muss sie also für private Fahrten genutzt haben, bevor sie weit von der Göhrde entfernt aufgefunden wurde. Die Polizei nimmt Spuren aus den Autos, insbesondere werden die Fahrersitze abgezogen.
Diese Spuren wurden jedoch seit 1989 nie ausgewertet, bis 2017 das Kernteam Kurt-Werner Wichmann wiederholt als Täter ins Spiel bringt. Und wie gedacht handelt es sich bei den sichergestellten Rückständen in den Autos um Spuren von dem Mörder von Birgit H.
- Höre die Tonspur ab 46:53:
- Weitere Fehler
- Aktenzeichen XY folgen wurden von der Polizei nie beachtet, obwohl Wiechmann schon von seinen früheren Taten bereits Zeitungsausschnitte etc. sammelte
- Wiechmann hat in einem Internetvorläufer nach Informationen über einen Ermordeten aus den Göhrde-Morden gesucht
- Weiteres:
- Daraufhin eingerichtete Cold Case Unit geht allen weiteren bei Wiechmann gefundenen Aufzeichnungen über Morde (zB im Raum Karlsruhe) nach
- 256 Taten kommen in Betracht aufgrund vergleichbarer Vorgehensweise des Täters
- Hatte Wiechmann einen Gehilfen? Wie kam er in die Göhrde? => sein Bruder, der sehr abhängig von Wiechmann war
Quellen:
Welch ein großes Glück, daß es auch kluge und menschliche Polizisten gibt.
Hatte mit grossem Interesse die Berichterstattung über die Göhrde-morde,verfolgt,und war auch schon sehr früh überzeugt,davon,dass Wichmann der Serienmörder gewes.sein muss,u.dass er dabei auch Hilfe von seinem von ihm sehr abhängig.Bruder,bekomm.hat,oder es hat ihm noch ein anderer bei der Durchführung,der doch sehr grausam.,unmenschlich.Taten,u.der Entführungen,zu Hilfe,gestanden!Bin daher der Meinung, dass am Anfang leider sehr halbherzig, ermittelt wurde, und darum ist der wahre Täter,Mörder,zu lange ,buchstäblich,in der Versenkung, verschwunden,u.konnte so weiter, ungestört,seine grausame Gier nach Menschenopfern,in Form von sadistischen Morden,befriedigen! Doch erst durch die Wiederaufnahme der Mordfälle vom Kernteam,konnte zum Glück , zwar erst viele Jahre später,noch einiges,über die Mordtaten,ans Licht, gebracht werden,denn vergesst nicht,Mord verjährt niemals!