RCDS wehrt sich gegen reines Online-Semester
Auch zeitnahe Öffnung der Bibliotheken wird gefordert
Aus Sicht des Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) Niedersachsen, wäre es verfrüht, sich bereits jetzt auf ein reines Online-Semester festzulegen. Entsprechende Planungen laufen aber insbesondere an den Standorten Clausthal, Hannover und Oldenburg. An der Universität Vechta gibt es sogar bereits einen Präsidiumsbeschluss dazu.
Der RCDS kritisiert das in einem Brief an die Landeshochschulkonferenz als „weder notwendig, noch angemessen“. Jonas Schlossarek, Landesvorsitzender des RCDS erläutert: „Bei vielen Lehrveranstaltungen ist ein Online-Format nur mit teils erheblichen Qualitätseinschränkungen durchzuführen. Diese Einschränkung muss also sorgsam abgewogen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt kann jedoch gar nicht beurteilt werden, wie sich die Situation in den kommenden drei Monaten entwickelt.“.
Der RCDS fordert die LHK auf, alle Vorbereitungen durchzuführen, um die Präsenzlehre zumindest teilweise wieder aufzunehmen, sobald dies möglich sein sollte. Hierzu könnten zum Gesundheitsschutz Einlassbeschränkungen, eine Maskenpflicht und die Nutzung größerer Räume gehören. „Die Gesundheit geht vor, das ist klar. Es kann aber nicht sein, dass der Einzelhandel öffnen darf und die Hochschulen eigenmächtig ihren gesetzlichen Lehrauftrag massiv einschränken. Wir wissen, dass ein reines Online-Semester auch nicht im Interesse vieler Dozenten ist.“, so Schlossarek. Wichtig wäre vor allem auch ein einheitliches Vorgehen der niedersächsischen Hochschulen, weshalb der RCDS sich auch an den Vorsitzenden der LHK, Hildesheims Uni-Präsideten Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich wendet.
Weiterhin fordert der RCDS eine Öffnung aller Bibliotheken zum 27. April unter Beachtung geeigneter Schutzmaßnahmen. „Teilweise wurde die Öffnung zum 27.04. angekündigt, teilweise zu einem späteren Zeitpunkt, teilweise gar nicht und teilweise wurde nur eine Öffnung für Mitarbeiter und nicht für Studenten in Aussicht gestellt. Ein Großteil der Literatur ist nicht digitalisiert und für das Studium unerlässlich, dass seit spätestens dieser Woche begonnen hat, unerlässlich.“, heißt es im Schreiben an die LHK.
Dabei möchte der RCDS seine Kritik nicht als grundsätzlichen Angriff gegen die Hochschulen verstanden haben. „Auch für Mitarbeiter und Professoren ist die Momentane Situation eine besondere Herausforderung. Wir sind sehr zufrieden, mit den Vorbereitungen der niedersächsischen Hochschulen in den vergangenen Wochen. Im Großen und Ganzen verlief der Semesterstart einigermaßen reibungslos.“, so Schlossarek abschließend.
Der RCDS Landesverband Niedersachsen ist der Zusammenschluss der acht im Landesverband zusammengeschlossenen Gruppen des RCDS. Diese verfügen über etwa 500 Mitglieder. Das Kürzel RCDS steht für Ring Christlich-Demokratischer Studenten. Seit 1951 haben sich engagierte Studenten aus allen Fachrichtungen in einem bundesweiten Studentenverband zusammengeschlossen. Sie alle eint die Überzeugung, dass sich ihre Studienzeit nicht auf das bloße Fachstudium beschränken soll. Daher engagieren sie sich in den unterschiedlichsten Bereichen. Der RCDS ist seit seinem Bestehen der größte, älteste und einflussreichste politische Studentenverband in Deutschland.
Weitere Informationen zum RCDS:
RCDS Landesverband Niedersachsen: http://rcds-niedersachsen.de/